Wenn Sie mit der Diagnosesoftware EOBD-Facile Ihre Fahrzeugdiagnose starten, haben Sie zwei Optionen: den OBD-Modus oder den Herstellermodus.
Aber worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Modi? Gibt es große Abweichungen bei der Fahrzeugdiagnose? Und welcher Modus ist der richtige für eine möglichst präzise Diagnose?
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Welche Daten liefern die beiden Modi?
Zwei Diagnosemodi – das bedeutet auch unterschiedliche Datenquellen?
Im Grunde: ja, ziemlich genau so …
Daten im OBD-Modus
Unabhängig von Marke, Modell oder Baujahr Ihres Fahrzeugs liefert der OBD-Modus die grundlegenden Diagnosedaten. Gemeint sind damit die standardisierten OBD-Parameter – die sogenannten 10 Basisdatenebenen.
Diese Basisdaten sind bei allen Fahrzeugen identisch, unabhängig vom Hersteller.
Daten im Herstellermodus
Wenn ein Automobilhersteller ein neues Fahrzeugmodell herausbringt, muss er die geltenden Normen einhalten. Er kann jedoch eigene PID (Parameter IDs) definieren. Der Herstellermodus gewährt daher Zugriff auf zusätzliche, fahrzeugspezifische Informationen.
Wo liegt der Unterschied?
Wenn der Herstellermodus Zugang zu anderen Daten bietet als der OBD-Modus – welchen Modus sollten Sie für die Diagnose wählen?
Zur Veranschaulichung vergleichen wir beide Modi anhand eines Beispiels: eine Diagnose bei einem Opel Meriva mit Z16XEP-Motor.
Fehlercode-Auslesung
Hierbei handelt es sich um die Analyse elektronischer Systeme zur Erkennung möglicher Fehler oder Störungen.
Mit dem OBD-Modus
Im OBD-Modus sehen Sie die grundlegenden Fehlercode-Informationen.
Auch die sogenannten Freeze-Frame-Daten (Momentaufnahmen) sind verfügbar – sie zeigen den Zustand des Motors zum Zeitpunkt der Fehlererkennung.
Mit dem Herstellermodus
Der Herstellermodus liefert zusätzliche Informationen.
So erhalten Sie detailliertere Informationen über den Status der Fehlercodes.
Freeze-Frame-Daten sind jedoch nicht verfügbar.
Sensoren-Auslesung
Wie bei den Fehlercodes geht es auch hier um die Überprüfung der Funktion verschiedener Fahrzeugsensoren.
Im OBD-Modus
Sie erhalten Zugriff auf rund 35 Sensoren.
Im Herstellermodus
Im Herstellermodus sind es etwa doppelt so viele – beim Opel Meriva zum Beispiel 69 Sensoren.
Der Herstellermodus liefert dabei detailliertere Informationen, wie z. B. die Lufttemperatur in °C oder die Spannung in Volt.
Überwachungssysteme auslesen
Diese Systeme prüfen kontinuierlich die Funktion wichtiger Komponenten. Beim Einspritzsystem wären das zum Beispiel:
- Schaltschwelle vom fetten zum mageren Gemisch
- Niederspannung zur Berechnung der Schaltzeit
- Und viele weitere Parameter
Daten im OBD-Modus
Beim Opel Meriva sind diese Überwachungsdaten im OBD-Modus verfügbar – eine Besonderheit dieses Steuergeräts.
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Daten im Herstellermodus
„Der Herstellermodus zeigt immer mehr Daten als der OBD-Modus.“ Nicht ganz – in unserem Beispiel ist das Gegenteil der Fall.
Aufgrund der Fahrzeugkonfiguration sind die Überwachungsdaten im Herstellermodus nicht verfügbar.
Fahrzeuginformationen auslesen
Wie der Name vermuten lässt, erhalten Sie hier technische Basisdaten, etwa das verwendete OBD-Protokoll.
Im OBD-Modus
Sie erhalten Zugriff auf Standardinformationen wie:
- OBD-Konformitätsstufe
- Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN / VIN)
- Anzahl der Kalibrierungsnachrichten
Im Herstellermodus
Zusätzlich zu den OBD-Basisdaten erhalten Sie zum Beispiel den Motorkennbuchstaben Ihres Fahrzeugs.
Fazit
Welchen Modus Sie verwenden sollten, hängt davon ab, welche Informationen Sie benötigen. Wenn Ihnen Basisdaten reichen, genügt der OBD-Modus. Für detailliertere und fahrzeugspezifische Informationen empfiehlt sich der Herstellermodus.
